30 Jahre Benzingspitze im Schnee

Am Tag der Deutschen  Einheit fuhr eine Gruppe des Alpinclubs Alzenau zur Bergtour im Spitzingseegebiet. Zwölf Sportler zwischen 11 und 64 Jahren erlebten Berge, in der Gämsen, Birk- und Schneehühner heimisch sind. Dort herrscht vom 1.12. bis 14.7. ein Betretungsverbot.

 

Mehr Info's zu dem Verbot findet ihr hier:

Wildschutzgebiet Rotwand

 

Bilder folgen noch :)

Im Juni 1994 schleppten Vereinsmitglieder das 3,20 Meter lange Edelstahlkreuz auf die Benzingspitze und betonierten es ein. Es war Schwerstarbeit, mit einem Stoßeisen in Felsen das Fundament vorzubereiten, das ca. 100 kg-Kreuz, Kies, Zement, Wasser und Werkzeug die 300 Höhenmeter zu überwinden, so Gerd Findeis (85) und Karlheinz Weber (81). Die Bergfreunde Jürgen Weireich als Ideengeber und Burkhard Benzing vom Kaufhaus Benzing als Sponsor waren maßgeblich. Der Gipfel heißt schon lange "Benzingspitze". Heuer stand die Überprüfung des Gipfelkreuzes und einer vor fünf Jahren montierten Sitzbank, sowie der Austausch des Gipfelbuches an.

Wir starteten am Parkplatz Spitzingsee. Das Taubensteinerhaus (1.567 m) erreichten wir mit voll gepackten Rucksäcken nach 500 Höhenmetern in 1,5 Stunden. Die Unterkunft war rustikal und Sanierungsarbeiten sind geplant. So fehlten Duschen und der Trockenraum war ungeheizt. Das Frühstück und Abendessen waren sehr gut und die Hilfsbereitschaft des Hüttenwirtes groß. Das Haus ist bei jüngeren Familien sehr beliebt, ist doch die nahe Bergstation der Taubensteinbahn leicht zu erreichen;  Kleinkinder und sogar zwei Säuglinge, vor dem Bauch getragen, waren recht fragwürdig.

Am ersten Morgen entdeckten die beiden Kinder nach dem Aufwachen frisch gefallenen Schnee und brachen in lauten Jubel aus. Beide machten sich sofort daran, ein Schneemännchen zu bauen. Das geplante Klettern an den Ruchenköpfen fiel aus. Stattdessen trainierten alle die Kondition bei ausgedehnten Wanderungen mit bis zu fünf Stunden Dauer.

 

Eine Rundwanderung führte über die Gipfel von Rauhkopf (1.619m), Aiplspitze (1.759m), Benzingspitze (1.735m) und Jägerkamp (1.746m) zur Schönfeldhütte (1.410m). Dabei waren rund 900 Höhenmeter zu überwinden. Auf der Benzingspitze ließen wir es uns nicht nehmen, gemeinsam auf unseren Gipfel anzustoßen. Trotz widriger Wetterbedingungen mit Nebel, Schnee und Matsch waren wir gut gelaunt.

Der nächste Tag führte am Taubenstein (1.693m) vorbei zur Rotwand, mit 1884 m der höchste Berg im Spitzingseegebiet, wo 20 cm Schnee lagen. Zu einer zünftigen Mittagspause lud das unterhalb liegende Rotwandhaus (1.737m) ein (getigerter Hüttenkater inklusive!).

 

Beim Abstieg über Miesingsattel ließen einige Jugendliche es sich nicht nehmen, schnelle Abstiege durch Schnee zu trainieren, ehe so mancher seine Schuhe beim folgenden Anstieg zur Unterkunft im Matsch versenkte.

An diesem letzten Abend fand schließlich das Festessen anlässlich des Jubiläums statt. In Hüttenmanier bescheiden, dennoch lecker und gesellig.

Am letzten Tag zeigte sich erstmals die Sonne und bei klarer Sicht erblickten wir das Gipfelkreuz der Rotwand. Vier Wanderer besichtigten noch das nahegelegene Fischbachau. Drei Betreuer fuhren mit den zwei Kindern und drei Jugendlichen zum nahen Kletterzentrum in Weyarn, wo auch endlich der hartnäckige Wunsch nach Klettern erfüllt wurde.

 

Diese Tour wurde trotz Nebels und Schnee ein toller Erfolg unter Verantwortung des 26-jährigen Trainers Sebastian Sedlmeier (26), der von weiteren erfahrenen Alpinisten unterstützt wurde.

 

 

Wir alle haben viel dazugelernt und gleichzeitig die Kondition trainiert. Die Erlebnisse werden uns in positiver Erinnerung bleiben, da es generationenübergreifend Spaß machte. Beim Klettern im Vereinsheim und Weihnachtsmarktbude am Marktplatz sehen wir uns wieder.

Autor: Thomas Röhrs

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