Bergtour im Nördlichen Karwendel

Wasserschlacht im Karwendel

 

Datum: 05.-08.07.18

 

 

Vor etwa einem halben Jahr begannen einige Mitglieder des Alpinclub Alzenau mit der Planung einer Mehrtages-Hütten-Tour quer durch das Karwendelgebirge an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich.

 

Genügend Schlafplätze wurden in den Hütten gebucht, verschiedene Bergrouten durchgesprochen, die die unterschiedlichen Fähigkeiten und die Kondition unserer Teilnehmer berücksichtigen sollten und kurz vor der Fahrt wurden fast täglich die Wetterprognosen studiert.

Und diese Prognosen warnten schon vor langanhaltenden Regenschauern und Gewittern. Dementsprechend wurde die Ausrüstung angepasst. Endlich war es nun soweit. Mit 3 Fahrzeugen startete unsere 13-köpfige Gruppe pünktlich gegen 6:00 Uhr morgens in aller Frühe von Alzenau Richtung Süden. Über die A3 gelangten wir nach Würzburg und weiter über die A7 bis zur österreichischen Grenze bei Reute. Vorbei an Ehrwald und Garmisch-Partenkirchen erhaschten wir einen Blick auf Deutschlands Höchsten – die Zugspitze (2.962m), die einige von uns zuvor schon bestiegen hatten. Nach einigen Verkehrsbehinderungen in Garmisch erreichten wir unser Fahrziel, den Parkplatz an der Talstation der Karwendel-Seilbahn in Mittenwald.

 

Aller Erwartungen zum Trotz blieb der ab 12:00 Uhr einsetzende Dauerregen aus. Zwar war es wolkig, dafür aber noch trocken. Bei Regen wären wir wohl direkt zur Hochlandhütte (1.625m), unserem ersten Nachtlager, aufgestiegen. So entschieden wir uns aber noch für einen kleinen Abstecher.

 

Oben am Grat wollten wir unser Kletterkönnen am Karwendel-Klettersteig (Schwierigkeit C) erproben und die Westliche Karwendelspitze (2.385m) besteigen. Also packten wir noch am Parkplatz zusätzlich zu unserem normalen Gepäck Helm, Gurt und Klettersteigset in den Rucksack und stürmten zur Karwendelbahn. Die Karwendelbahn (zweithöchste Bergbahn Deutschlands) führte unsere kleine Gruppe hoch hinauf (von 933m auf 2.244m). Über einen kleinen Pfad erreichten wir nach wenigen Minuten den Felsgrat und Einstieg zum Klettersteig. Schon vom Grat konnten wir tief nach Mittenwald und ins gegenüberliegende Karwendeltal blicken.

 

Nun hieß es aber erst mal, Gurt anziehen, Helm aufsetzen und Klettersteigset anlegen. Unsere Rucksäcke konnten wir an einer Bank zurücklassen. Am Einstieg des Klettersteigs wurden die Karabiner des Klettersteigsets in das Stahlseil eingeklinkt und ab ging es über den Abgrund immer den Grat hinauf in Richtung Gipfel. An jedem Fixpunkt des Drahtseils mussten nun aller paar Meter die Karabiner nacheinander umgeclippt werden, damit man immer eine sichere Verbindung zum Stahlseil hat. Anfangs querten wir knapp unterhalb des Felsgrates auf abschüssigen kleinen Bändern durch eine steile Felswand. Später stiegen wir direkt auf der Gratkante weiter empor. Das war sicher nichts für schwache Nerven, denn es ging hier weit runter in den Abgrund. Fixiert am Stahlseil fühlten wir uns jedoch jederzeit sicher, und so ging es Schritt für Schritt dem Gipfel entgegen. Kurz vor dem Gipfel mussten wir noch einmal in eine kleine Scharte absteigen bevor es über eine geneigte Felsplatte zum Gipfelkreuz hinauf ging. Was für ein tolles Gipfelerlebnis, noch konnten wir die gute Fernsicht genießen. Doch immer dichter hüllten uns einzelne Wolken ein. Gemeinsam versammelten wir uns am Gipfelkreuz zum Gipfelfoto. Kurz danach traten wir auch schon wieder zum Abstieg an. Der Abstieg führte über ein abschüssiges Band durch leichteres Gelände bis zu einem Geröllfeld unterhalb des Gipfels und schon nach kurzer Zeit erreichten wir wieder wohlbehalten unsere Rucksäcke.

 

Weiter ging es nun mit Gepäck auf den Schultern ein Stück bergab Richtung Bergstation der Karwendelbahn. Kurz davor bogen wir jedoch nach rechts in einen Tunnel ab, der uns unterhalb des Berggrates auf die andere Bergseite hindurchführte. Dieser Tunnel dient im Winter Skitourengehern als gefahrloser Übergang, wird aber im Sommer auch gern als Abkürzung genutzt, um nicht über den ausgesetzten Felsgrat klettern zu müssen. Über steiles etwas unwegsames Gelände ging es anfangs immer der Skipiste folgend bergab. Viel Geröll und auch einige steile Schneefelder behinderten ab und zu unseren Abstieg. Am meisten machte uns jedoch das Wetter Sorgen. Erst wurde der Wolkenvorhang immer dichter, dann begann auch schon der Regen. Dieser sollte uns noch einige Stunden bis zur Hütte begleiten. Zum Geröll und Schnee mussten wir fortan immer wieder einige Kletterstellen mit Drahtseil überwinden. Die inzwischen nassen und rutschigen Felsen, aber auch unsere nasse Kleidung erschwerten unseren Abstieg immer mehr. Es ging nur noch langsam voran, jeder Schritt musste mit Bedacht gewählt werden, um nicht irgendwo abzurutschen oder zu stürzen. Gegenseitig gaben wir uns Tips, wie und wohin welche Füße zu setzen waren oder welche Griffe den besten Halt boten. Bei einer kurzen Verschnaufpause entdeckten wir auch einige Gämsen.

 

Über das Hintere Dammkar erreichten wir knapp oberhalb der Dammkarhütte (1672m) den Abzweig zum Predigtstuhl (1920m). Noch einmal sammelten wir unsere Kräfte für den letzten Anstieg vor der Hütte. Anfangs durchs Geröll und später über nasse Grashänge erreichten wir über einen kleinen Pfad schon ziemlich erschöpft das Gipfelkreuz des Predigtstuhls. Nach wie vor regnete es und es sollte noch schlimmer kommen. Vom Predigtstuhl mussten wir durch eine steile rutschige Rinne wieder hinabsteigen. Inzwischen schüttete es auch schon wie aus Kübeln. Noch war kein Ende in Sicht, nach einer Abstiegsstufe stand man unerwartet wieder vor einer neuen Stufe. In der Ferne konnten wir schon die kleine Hochlandhütte sehen, waren aber noch weit von ihr entfernt. Und noch eine Stufe weiter hinab am Drahtseil, und teilweise über Stahlstifte, die uns in der Felsrinne zusätzliche Tritte und Griffe boten. Ein breites steiles Schneefeld versperrte uns weiter unten den Weg. Kurzerhand wurde es oberhalb umgangen und über das rutschige Geröll kamen wir wieder auf den kleinen Pfad.

 

Endlich endete die mühsame Kletterei in der nassen und rutschigen Felsrinne, ab nun ging es durch lose Geröllhänge weiter bergab. Das heißt, bei jedem Schritt mit der Ferse tief ins Geröll treten, eine kurze Strecke mit dem losen Geröll talwärts rutschen, bis man wieder festen Stand bekam, dann war der nächste Schritt fällig. Und so rutschten wir stückchenweise weiter talwärts bis zur Baumgrenze. Endlich begann hier ein kleiner Weg, der sich aber inzwischen zu einem kleinen Bachlauf entwickelt hatte. Da aber sowohl Füße als auch die restliche Kleidung schon vollkommen durchnäßt waren, konnte uns dies nun auch nicht mehr aufhalten, auch nicht einige kleine Bäche und Wasserfälle. Noch ein kurzes Stück und wir erreichten die Hochlandhütte (1.623m).

 

Sofort stürzten wir in den kleinen Trockenraum, entledigten uns unserer nassen Bergstiefel, und wechselten unsere nasse Kleidung gegen trockene Sachen, die wir vorsorglich in Tüten verpackt im Rucksack mitgebracht hatten.

 

Nachdem alles Nasse im Trockenraum aufgehängt war, bezogen wir unser Lager im Dachstuhl der Hütte. Die Schlafplätze waren doch recht speziell. Die Matratzen waren tief unter die Dachschräge geschoben, einige schliefen mit Kopf unter der flachen Schräge, aber auch anders herum bot das Lager nicht grad viel Platz. Ab und an krachte ein müder Kopf gegen die Dachbalken und lies alle anderen aufschrecken.

 

Zuerst trafen wir uns aber alle beim gemeinsamen Abendbrot in der gemütlichen Gaststube auf der Veranda der Hütte. Gesellig Liesen wir den Abend ausklingen bei alten Berggeschichten und und zahlreichen Witzen.

 

Am darauffolgendem Morgen trafen wir uns wieder beim gemeinsamen Frühstück und berieten, wie es weiter gehen sollte. Eigentlich war geplant, über einen kleinen Bergpfad zum Karwendelhaus zu wandern. Davon riet uns jedoch der Hüttenwirt dringend ab, da dieser Steig bei Nässe zu gefährlich sei.

 

In der Hoffnung auf besseres Wetter starteten dennoch Andre und Torsten einen Erkundungstrip in Richtung Bäralpsattel. Anfangs ging es auf einem kleinen schön angelegten Bergpfad im Dauerregen bergauf, folgten weiter oben einem Grashang und stiegen über viel Geröll in das Wörnerkar ab. Lange querten wir im Geröll knapp unterhalb der Felswand die Hochkar- und die Raffelspitze. Irgendwann standen wir am Einstieg des berüchtigten Gjadsteig. Sicherheitshalber legten wir unseren Klettergurt an. Über den recht gut gesicherten Steig ging es auf schmalen Bändern kurz und knackig an einigen Wasserfällen vorbei immer weiter hinauf. Weiter oben wechselte das felsige Gelände in saftige Wiesen und Latschenkiefern. Am Bäralpsattel (1820m) mussten wir uns einen Weg durch eine blökende Schafherde bahnen. Inzwischen hatte der Regen aufgehört. Der kleine Pfad führte uns nun endlos durch einen langen Wald von Latschenkiefern. Mal stolperten wir über die glitschigen Wurzeln, mal gings kurz bergab, dann wieder aufwärts. Ein ziemlich ermüdender Weg. Doch in der Ferne konnten wir durch die aufsteigenden Wolkenschwaden immer wieder das Karwendelhaus erblicken. Im weiten Bogen immer die Höhe haltend querten wir kurz unterhalb des Hochalmsattels das Tal und nach einem letzten kurzen Aufstieg im wieder stärker werdenden Regen erreichten wir gegen 12:00 die Hütte. Noch hatten wir den Trockenraum für uns ganz allein, dies sollte sich im Laufe des Tages aber noch grundlegend ändern.

 

Für unsere 11-köpfige Hauptgruppe hatten wir beschlossen, erst mal ins Tal nach Mittenwald abzusteigen. Auf dem kleinen Pfad entdeckten wir immer wieder zahlreiche schwarze Bergsalamander. Diese kleinen Tierchen genossen regelrecht die Nässe, die uns allen ganz schön zu schaffen machte. Natürlich erfolgte der Abstieg wieder im Dauerregen.

 

Im Tal angekommen warteten wir auf einen Bus, mit dem wir nach Hinterriss fuhren. Dafür saßen wir 45 Minuten während der Busfahrt im Trockenen. Endlich ging es wieder in die tropfende Bergwelt zurück. Von Hinterriss (960m) stand uns ein langer ermüdender und anstrengender Anstieg durch das Johannestal über den kleinen Ahornboden hinauf zum Hochalmsattel (1799m) bevor. Der Aufstieg wollte einfach nicht enden. Inzwischen waren unsere Füße schon wieder so aufgeweicht, daß sich kleine Blasen an den Fersen bildeten. Mit schmerzenden Füßen kamen wir irgendwann aber doch endlich am Sattel an. Von dort sahen wir schon das Karwendelhaus (1765m), dass wir nach wenigen Minuten mit letzter Kraft erreichten.

 

Zuerst stürzten wir in den schon völlig überfüllten Trockenraum. Der gesamte Fußboden stand schon von den tropfenden Klamotten voller Pfützen. An der Wand hing ein Gerüst, auf dass wir unsere nassen Schuhe stecken konnten. Aber auch hier waren kaum noch freie Plätze vorhanden. Und immer mehr nasse Wanderer und Mountainbiker strömten in diesen Trockenraum nach. Nun begann die Schlacht um die besten Trockenplätze direkt vorm Heißlüfter. Endlich wieder in trockenen Sachen, konnten wir unser Lager im Dachboden beziehen. Hier hatten wir großes Glück, denn unser Matratzenlager befand sich direkt an einem Ende des Dachgiebels und nicht an der Treppe. In der Nacht musste so niemand durch unser Lager tapsen und uns stören. Bevor wir zum Abendessen in die Gaststube gingen, schauten wir noch mal schnell im Trockenraum vorbei. Sofort begann die Suche nach unseren Klamotten, die inzwischen in irgendwelche feuchten Ecken nach hinten gewandert waren. Dafür hingen uns fremde Klamotten in bester Lage vorn dran. Das konnten wir natürlich nicht auf sich beruhen lassen. Schnell wurden die Sachen wieder ausgetauscht. Dieser Kampf um die besten Trockenplätze dauerte dann die ganze Nacht an.

 

Zum Abendessen wurden wir mit Vorspeise, Suppe, Salat, Tafelspitz und Nachtisch verwöhnt. Und schon war die Welt wieder in Ordnung.

 

Satt und zufrieden sanken wir am Abend müde auf unserem Matratzenlager in den Schlaf.

 

Am Samstag endlich kein Regen mehr. Noch etwas erschöpft von den beiden verregneten Vortagen berieten wir beim Frühstück unsere nächsten Pläne. Wir beschlossen, uns in zwei Gruppen aufzuteilen. Eine 7-köpfiger Gruppe (Basti, Andre, Andy, Tommi, Bodo, Hans und Torsten) brach auf zum Brendelsteig über die 3 Ödkarspitzen (2712m, 2746m, 2738m) hinauf zum höchsten Berg des Karwendel, der Birkkarspitze (2749m).

 

Die zweite 6-köpfige Gruppe (Anne, Michelle, Desiree, Thomas, Fabian und Daniel) entschied sich für einen gemütlicheren Aufstieg direkt zur Birkkarspitze. Anfangs stiegen beide Gruppen gemeinsam auf, dann trennten sich aber unsere Wege.

 

Unser 6er-Team folgte einem kleinen Pfad durch Almwiesen, der in einem endlosen Geröllhang überging. Mühsam stiegen wir weiter in Serpentinen und über Felsstufen hinauf. Ab und zu mussten einige Kletterstellen überwunden werden. Weiter oben häuften sich dann zahlreiche Schneefelder, die es zu überqueren galt. Je weiter wir aufstiegen, desto steiler wurden diese Schneefelder. Da der Schnee inzwischen schon recht weich und rutschig war, wurde der weitere Aufstieg immer riskanter. Also legten wir eine lange Rast ein, kochten mit einem mitgebrachten Gaskocher für alle eine leckere Nudelsuppe. Unklar, welche Schwierigkeiten und Hindernisse uns weiter oben noch erwarteten, entschieden wir uns, umzukehren und wieder Richtung Hütte abzusteigen. Zum Glück hatten wir noch ein anderes Ziel vorbereitet. Wir bestiegen kurzerhand das Hochalmkreuz (2192m). Nach dem anstrengenden Aufstieg wurden wir auf dem Gipfel mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Am riesigen Gipfelkreuz konnten wir uns in das Gipfelbuch eintragen. Natürlich wurden auch einige Gipfelfotos geschossen.

 

Kurz darauf begannen wir mit dem Abstieg zur Hütte. An der Hütte angekommen konnten wir uns in den dortigen Biergarten setzen und die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen. Erfrischende Getränke erweckten wieder unsere Lebensgeister. Kaum saßen wir am Tisch, trudelte auch schon unsere andere Gruppe nach erfolgreicher Bergbesteigung ein.

 

Diese Gruppe war nach dem gemeinsamen Aufstieg am Morgen weit nach rechts einem kleinen Pfad durch den gesamten Talkessel gefolgt. Sicherheitshalber zogen wir vor dem Aufstieg auf den Bergrücken die Helme an und schon ging es über einige Serpentinen hinauf. Über den breiten Bergrücken folgten wir einer Spur, überwanden einige Abschnitte leichter Blockkletterei bis es zunehmend steiler wurde. Unterhalb der Felswand mussten wir weit nach rechts queren, einige noch verschneite Rinnen überwinden. Durch Geröll und einige Schneefelder erreichten wir endlich wieder den Bergrücken, der immer noch in Wolken hing. Noch ein ermüdender Aufstieg durchs Geröll und kurze Zeit später standen wir an der ersten Gipfelpyramide der Westlichen Ödkarspitze. Nach kurzer Verschnaufpause querten wir hinüber zur mittleren Spitze. Ab und an zeigte sich nun die Sonne und so bot sich ein herrlicher Blick in die weiten teils noch verschneiten Tiefen. Durch eine kleine Scharte begann nun der Aufstieg zur Östlichen Ödkarspitze, Hier wurde es nun zusehends ausgesetzter. Vom Gipfel konnten wir tief unten die kleine Schutzhütte sowie die gegenüberliegende Birkkarspitze erblicken. Nun folgte aber erst mal ein knackiger Abstieg, teils an Stahlseilen über den doch recht ausgesetzten und abschüssigen Felsgrat. Spätestens hier mussten wir unsere Höhenangst überwinden. Felszacke um Zacke hangelten wir uns tiefer, balancierten auf kurzen schmalen Gratabschnitten über den Abgrund, und gelangten so wohlbehalten zur Schutzhütte in der Hoffnung, dort auf unsere 6-köpfige Gruppe zu stoßen. Aber beim Anblick der ausgedehnten Schneefelder ahnten wir schon, daß wir uns alle erst unten am Karwendelhaus wiedersehen würden.

 

Während Tommi und Basti für alle eine Suppe kochten, flitzten die anderen noch schnell hinauf zur Birkkarspitze. Inzwischen merkten wir aber auch die zurückgelegten Kilometer und Höhenmeter. Am gewaltigen Gipfelkreuz genossen wir kurz den Ausblick und schon ging‘s zurück zur Brotzeit in der Schutzhütte. Bei Gitarrenmusik stärkten wir uns mit einigen Löffeln Nudelsuppe. Und als Nachspeise wurden die verbliebenen Süßigkeiten vernichtet. Hmmmmmm!

 

Noch stand uns ein langer Abstieg bevor. Oben meist über aufgeweichte teils steile und rutschige Schneefelder, später kamen noch verwitterte Felsrücken hinzu. Weiter unten ging der recht brüchige Fels immer mehr in Geröll über. Nun konnte uns nichts mehr bremsen. Im leichten Dauerlauf flogen wir fast hinab. Irgendwann erreichten wir endlich wieder die ersten Grashänge, wo wir unsere inzwischen weit verstreute Gruppe nochmal sammelten. Kurze Zeit später erreichten wir das Karwendelhaus und gesellten uns zu unserer kurz zuvor eingetroffenen 6er Gruppe. Im Biergarten genossen wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages und freuten uns schon hungrig auf das Abendbrot.

 

Und wir wurden nicht enttäuscht und wieder mit einheimischer Küche verwöhnt. Bei guter Stimmung tobten wir uns bei verschiedenen Kartenspielen noch so richtig aus. Dabei wurde kräftig gelacht. Kurz vorm Schlafengehen schauten wir noch einmal schnell beim WM-Fußballspiel Kroatien gegen Russland vorbei und durften beim Elfmeterschießen mitfiebern.

 

Am Sonntag hieß es wieder Rucksack packen. Zum Glück war der Rucksack jetzt schon erheblich leichter geworden. Nach dem Frühstück begannen wir mit dem 20km langen Abstieg nach Scharnitz. Unterwegs legten wir eine kleine Pause am Karwendelsteg ein. Von der kleinen Holzbrücke hat man einen atemberaubenden Blick auf die wilden Wasserkaskaden. Unterhalb der Brücke hat sich das Wasser weit in den Felsen gefressen und eine enge tiefe Klamm geformt.

 

Während wir auf den Bus in Scharnitz warteten, gab’s noch ein Eis zur Abkühlung. Mit dem Bus ging es dann in wenigen Minuten wieder nach Mittenwald zurück, wo wir gegen Mittag am Parkplatz bei unseren Autos ankamen. Noch stand uns eine lange Autofahrt mit Stau bevor. Abends kamen wir müde aber mit vielen neuen Erlebnissen im Gepäck wieder in Alzenau an.

 

Langsam verheilen wieder die Blasen an den Füßen und auch das Treppensteigen wird von Tag zu Tag wieder leichter. Auch wenn dies eine sehr anstrengende Bergtour war mit schwerem Rucksack, Regen, endlosen Auf- und Abstiegen und Muskelkater, so war es dennoch ein tolles Erlebnis und wir werden uns bestimmt noch lange daran erinnern.

 

 

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…

 

Anne & Torsten Puschmann

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Thomas Röhrs (Donnerstag, 19 Juli 2018 22:51)

    Schöner und ausführlicher Bericht.